In Brüssel werden die Vorbereitungen getroffen Griechenland aus der Eurozone auszuschliessen, zu entlassen. Das ist das Ende einer Liebesehe der Griechen und einer Vernunftsehe seitens der EU-Gewaltigen. Zurück bleibt wie immer, wenn ein Bund fürs Leben in Brüche geht, Schmerz, Frust, Wut und Aerger vermischt mit einer gehörigen Dosis Schuldzuweisung.
Schon im Oktober 2011 hat das hochverschuldete Griechenland um das finanzielle Ueberleben gerungen. Mangelnde Budgetdisziplin, Korruption, fehlende Wirtschaftsleistung und grassierende Vetternwirtschaft, haben den Inselstaat in der Aegäis an den Rand des Ruins getrieben. Die unmittelbar drohende Zahlungsunfähigkeit des Staates und der Banken, haben im EURO-Raum, an den Finanzplätzen grosse Unsicherheit ausgelöst, und die EU-Gewaltigen in auffällige Hektik versetzt. Mit allen Tricks raffinierter Finanzakrobaten, wurden auf wundersame Weise Gelder in schwindelerregende Höhen vermehrt, über IWF und EZB, zu Gunsten des Rettungsschirms für notleidende Banken und marode Staaten.
Zwischenzeitlich ist der Patient beatmet. Die Staatschulden auf die Hälfte abgeschrieben, die Zahlungsunfähigkeit mit Zuschuss von neuem Geld, für die nächsten Monate sichergestellt. Die betroffenen Banken mit Sanierungsmassnahmen vor dem Kollaps gerettet. Gleichzeitig den Griechen durch die Schattenregierung (Trojka) in Brüssel, ein Sparprogramm auf die Stirn gedrückt. Mit dramatischen Folgen.
Die Proteste auf der Strasse bleiben nicht aus. Streik, politischer Ungehorsam, passiver Widerstand, lähmen die wirtschaftlichen Aktivitäten des Landes. Resignation und Unmut breiten sich aus. Die Griechen sind in ihrem Stolz verletzt. Ihr Selbstverständnis ist ein anderes, als dasjenige der EU-Gewaltigen. Die Arbeitslosigkeit steigt täglich. Die wirtschaftliche Leistung, inklusive Tourismus, sinken beängstigend. Die Lage ist mehr als desolat, sie scheint auswegslos.
Mitten in dieser Notlage, Rücktritt der sozialistischen Regierung, Neuwahlen mit hoher Wahlbeteiligung. Es obsiegen die Ultralinken (Kommunisten), obwohl die Wähler wissen, seit der Einführung des EURO haben die Sozialisten, mit Methoden des mediterranen Dolce far Niente und der kollektiven Realitäts-verweigerung, nicht nur die Wirtschaft ruiniert, auch jegliche unternehmerische Initiative abgewürgt. Ein überdimensionierter Staatsapparat, mit immer mehr korrupten Beamten und Politikern wurde zum Totengräber des Mittelstands. Die Oberschicht hat ihre Schatullen durch Flucht ins Ausland, diesem üblen Treiben schon längst entzogen. Ein Desaster in gigantischen Dimensionen, mit Nachwirkung auf allen Börsenplätzen der Welt, und wirtschaftlichen Auswirkungen im ganzen Euroland. Auch die Schweiz wird davon nicht verschont bleiben.
Nach den denkwürdigen Wahlen, deren Ausgang selbst die Gewaltigen in Brüssel verstummen liess, zeigen sich die parteipolitischen Gruppierungen völlig verstritten. Ein kommunistischer Jungspund glaubt seine Sternstunde wäre gekommen. Weder er noch alle anderen sind in der Lage eine Regierung zu bilden. Die Hektik in Brüssel ist von Staunen und Ratlosigkeit abgelöst. Das Parlament der Griechen kaum im Amt, beschliesst an der ersten und einzigen Sitzung seine Auflösung und den Verzicht auf den Sold zu Gunsten der Staatskasse. Das betrogene Volk reibt sich die Augen. Nach dem Motto: Rette sich wer kann! Werden Ersparnisse abgezogen, solange die Banken noch über Liquidität verfügen, und in "Sparstrümpfen" sichergestellt, gleichzeitig dem wirtschaftlichen Kreislauf entzogen. Die griechische Nationalbank bereitet sich für den worst case vor, die Staatspleite mit Austritt aus dem EURO. Dafür wird in der alten Währung (Drachmen) Papiergeld gedruckt und Münz gestanzt.
Eine griechische Tragödie der Neuzeit, deren Protagonisten in einer schier ausweglosen Lage sind. Sie können tun und lassen was sie wollen, jeder Entscheid führt ins Fiasko. Der innere und äussere Zus-ammenbruch der Volkswirtschaft ist auch mit noch mehr Milliarden neuem Geld, nicht mehr aufzu-halten. Das ominöse "Fass ohne Boden", das jedem Finanzverantwortlichen den kalten Schweiss auf die Stirne treibt. Verträge mit der EU und Schuldverschreibungen in EURO, werden schon bald gerade noch gut genug sein, um in Brüssel und bei den Gläubigern die WCs zu tapezieren. Geschönte Bilanzen, Schuldenwirtschaft und Schlendrian, jahrelang mehr ausgeben als einnehmen, hat auch in der griechischen Antike in den Ruin geführt.