Wie eine Umfrage des Internetdienstleisters Comparis zeigt, glauben nur 71% der 18-65-Jährigen daran, einmal eine AHV-Rente zu bekommen. An die Sicherheit der 2. Säule glauben 74% der Befragten. Kommt dazu: Je jünger die Befragten, desto geringer das Vertrauen. Das sollte einmal mehr zu Denken geben!
Diese Sorgen sind durchaus begründet. Bei der AHV etwa bezahlen die Arbeitnehmer die Renten. In den 80er-Jahren kamen durchschnittlich vier Arbeitnehmer für eine Rente auf. Aktuell liegt dieses Verhältnis bei 1:3. Ab dem Jahr 2030 müssen fast zwei Arbeitnehmer einen Rentner finanzieren.* Das heisst, dass bald zwei Personen für eine Rente arbeiten müssen. Der Druck auf den Arbeitnehmern ist vorprogrammiert!
Unsere Lebenserwartung steigt – und das ist für den einzelnen sicher schön. In Sachen staatlicher Sozialwerke dürfen wir aber nicht die Augen vor den kommenden Problemen verschliessen. Wer heute 60 ist, ist noch lange nicht alt – ich kenne sehr viele Personen, die mit weit über 60 noch sehr aktiv sind. Ein Potential, dass von den Arbeitgebern hoffentlich bald mehr genutzt wird. Einige geben zu bedenken, dass es schon heute an ausgebildetem Personal mangle – vielleicht muss vermehrt auf die Erfahrenen zurückgegriffen werden.
In Sachen Rentenalter ist daher klar, dass die Einführung des Rentenalters 65 für die Frau mehr als überfällig ist – und dies ohne irgendwelche Kompromisse, die diese Einsparungen sogleich wieder zunichte machen! Schliesslich soll auch beim Rentenalter die Gleichberechtigung durchaus gelten.
Was das generelle Rentenalter betrifft, verweise ich gerne auf die jungfreisinnige Position: Die jungfreisinnigen möchten ein Regelrentenalter mit der Möglichkeit der Flexibilisierung nach oben und unten mit entsprechender versicherungstechnischen Kürzungen setzen. Dieses Regelrentenalter soll sich am gesunden Altersquotienten 4:1 orientiert und daher einige Jahre höher sein als heute. So könnte man Sinne des Generationenvertrages wieder Vertrauen in die AHV schöpfen.
*Quelle für das Zahlenmaterial: AHV-Statistik 2009 des Bundesamtes für Sozialversicherungen, mittleres Szenario.