Sehr geehrter Herr Christoph Mörgeli, Historiker und vom Volk gewählter Schweizer Nationalrat
Kürzlich sah ich in Zürich zum ersten Mal das Escher-Denkmal vor dem Hauptbahnhof. Sie wissen bestimmt, dass Alfred Escher unter Anderem die Schweizerische Kreditanstalt SKA (heute Crédit Suisse) gründete, um Geld für eine Gütertransitroute durch die Schweiz zu sammeln. http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Escher
Die Schweiz machte sich so als fruchtbares und ehemals armes Land unabhängig von letztlich aus dem griechisch/römischen Reich hervorgegangenen ausländischen Kapitalgebern und dank dem Gütertransit und der historischen Vergangenheit der Schweiz nicht gerade attraktiv für kriegerische Gegner. Sicher ein wesentlicher Grund, dass die Schweiz im 2. Weltkrieg nicht eingenommen worden ist. Dank dem, dass die Schweiz kein EU- und Euro-Land ist, geht es ihr wirtschaftlich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sehr gut.
Die Schweiz hat es zum sichersten Anlagehafen für Geldvermögen gebracht; 2/3 des globalen Vermögens sind auf Schweizer Bankkonten. Dank dieser Tatsache diktiert der Schweizer Finanzplatz mittlerweile das Geschehen auf den Finanzmärkten nach Belieben. Dies auch, da die Crédit Suisse als einzige relevante Grossbank keine staatliche Stützungen in der Krise beanspruchte. Die Dominanz der Crédit Suisse wirkt sich global aus; auch die umliegenden Länder werden wirtschaftlich schwach und schwächer. In Griechenland zeigt sich nun, welche Auswirkungen die Logik des Krieges, des Ignorierens der menschlichen Natur hat: wirtschaftlich am Boden, menschlich eine Tragödie, einfach nur schwach und nicht nachahmenswert. Vor ca. 2 Jahren musste die Grossbank UBS von der Eidgenossenschaft 68 Milliarden Schweizer Franken annehmen, um existent bleiben zu können. Ein mehr als deutliches Zeichen, dass die Taktik des Gegnerschwächens zugunsten der möglichst grossen Freiheit der Bevölkerung am Ende angelangt ist. Das Finanzsystem richtet sich nicht nur direkt gegen die eigene Bevölkerung, sondern richtet in der ganzen Welt riesige Hungersnöte, Kriege und Umweltzerstörungen an. Die Flüchtlinge ziehen dorthin, wo sie am ehesten eine Existenz vermuten bzw. wo der Krieg gegen sie herkommt. Unter den Bedingungen des Finanzsystems klar eine Verschärfung der Lage auch für die Schweizer Bevölkerung.
In den langen Jahren der 'Friedenszeit' sind viele Ideen gereift, welche eine Alternative darstellen und die Bevölkerung aus den destruktiven Abhängigkeiten des versklavenden Finanzsystems entlässt. Dies innerhalb des Finanzsystems (z.B. Vollgeld, http://vollgeld.ch/), aber auch auf der alamannischen Kultur der unabhängigen Selbstversorgung der Gemeinwesen basierend (Existenzsicherndes Grundeinkommen, http://suvivalstgallen.pbworks.com/w/page/27458451/DiskussionsstandTheoretisch, Initiative Grüne Wirtschaft http://www.gruene.ch/web/gruene/de/kampagnen/oekologisch_wirtschaften/gruene_loesungen.html). Jetzt ist es Zeit, die Alternativen umzusetzen, zum Wohle von uns selber und des ganzen Planeten mit Wirkung über die nächsten sieben Generationen hinaus.
Die natürliche Freiheit ausstrahlende Gotthardfigur des Escher-Denkmals erinnert an die mögliche Absicht Eschers mit der Gründung der SKA und an die Verantwortung, welche man mit dem Betrieb einer Bank hat. Die Schweizer Banken basieren historisch auf dem Erhalt der Freiheit ihrer Bevölkerung. Also dürfen die Schweizer Banken beginnen, ehrlich die Nachhaltigkeit, die Freiheit der Bevölkerung als Leuchtturm zu nehmen und konsequent nachhaltig zu investieren, wie es die Alternative Bank Schweiz tut. Sonst sollen diese Banken auf schnellstmöglichem Weg von Schweizer Boden verschwinden, weil sie momentan nichts tun ausser allem Schönen, Lebenswerten zu schaden. In und ausserhalb der Schweiz.
Herr Mörgeli, auf Fotos von Occupy sind Sie zu sehen zum Slogan 'Nur ein nachhaltiger Finanzplatz ist ein sicherer Finanzplatz!' (https://www.facebook.com/media/set/?set=a.444898755537810.115804.432119300149089&type=1). Als gewählter Volksvertreter tragen Sie Mitverantwortung daran, ob die Schweiz ein wirklich sicherer, ein nachhaltiger Anlageplatz wird. Sicher nicht nur für die Anleger, sondern auch für die Schweizer Bevölkerung. Sie tragen Mitverantwortung daran, dass es sich für die Schweiz langfristig lohnt, ausserhalb der EU zu bleiben und nicht irgendwann ein Beitritt das kleinste Übel ist. Sie tragen letztlich Mitverantwortung daran, ob sich Menschen aus allen Teilen der Erde gezwungen sehen, in die Schweiz zu wandern, oder ob sie dank den globalen positiven Auswirkungen einer auf gesunden Beinen nachhaltigen Wirtschaft eine Existenz in ihrer geliebten Heimat haben werden.
Herr Mörgeli, Sie dürfen sich weiterhin wohl fühlen. Aber zeigen Sie, dass Sie arbeiten können. Zeigen Sie, dass Sie ein Patriot sind. Zeigen Sie der SVP, wo's langgeht. Gesund dazu sind Sie. Danke.
Diese Mail wurde Christoph Mörgeli heute per facebook-Nachricht zugestellt und in einigen Occupy-Seiten gepostet.
https://www.facebook.com/OccupyAlpenrhein https://www.facebook.com/pages/Occupy-St-Gallen/295325280479877 https://www.facebook.com/occupyzurich?ref=ts https://www.facebook.com/occupyswitzerland?ref=ts