Mit einem neuen Richtplan will der Kanton Aargau die Zersiedelung stoppen. Dies passt nicht allen Gemeinden.
Zu ähnlichen Konflikten wird es in den nächsten Jahren in der ganzen Schweiz kommen. In den Gemeinden wollen die Landeigentümer einander weiterhin gewinnträchtige Einzonungen bewilligen.
"Betroffen von der neuen Planungskultur sind in erster Linie die Gemeinden in Boomregionen, die in den nächsten Jahren weiter wachsen möchten und grosse Baulandreserven eingezont haben. So rechnen die 21 Gemeinden, die dem Regionalplanungsverband (Repla) Oberes Freiamt angehören, bis ins Jahr 2040 mit rund 41 000 Einwohnern. Die kantonalen Raumplaner dagegen wollen bloss ein Wachstum von 33 000 auf 37 500 Einwohner zulassen. Diese unterschiedliche Zielvorstellung führt notgedrungen zu Konflikten bei der Neufestlegung des Siedlungsgebietes.
Der Kanton gestattet zwar den Gemeinden, innerhalb der 16 kantonalen Planungsverbände einen Pool zu schaffen, in den sie Flächen einbringen können, die ein- oder ausgezont werden sollen. Gemäss Repla-Präsident Pius Wiss nützt dieser Austausch den Freiämter Gemeinden aber wenig, da praktisch in keinem Ort Baulandreserven vorhanden seien. Ein Tausch von Ein- und Auszonungsvorhaben soll unter den Gemeinden im ganzen Kantonsgebiet möglich sein, will man im Freiamt.
Kompensationen sollen auch zeitlich versetzt vorgenommen werden können. «Die Entscheidungskompetenz, welche Flächen ein- und ausgezont werden, muss bei den einzelnen Gemeinden bleiben», fordert Wiss. Auch die SVP pocht in der Vernehmlassung darauf, die Planungshoheit der Kommunen nicht zu schwächen. (…)"
http://www.nzz.ch/schweiz/gemeinden-wollen-ueber-einzonungen-entscheiden-1.18402468
Diese Zersiedelung wollten wir im Aargau bereits in den 80er-Jahren stoppen, vor allem im Aargauer Reusstal, leider ohne Erfolg.
Ich bin mir des Baudruckes in der Grossregion Zürich bewusst, unterstütze aber dennoch einen Zersiedelungsstopp, der vor allem auf Rückzonungen beruht, und Rückzonungen müssen aus der Distanz angeordnet werden, und zwar vom Kanton, nicht von den Gemeindebehörden, die mit den Bauinteressenten verschwägert und verbandelt sind. Sind Sie auch dieser Meinung. Begründen Sie doch bitte Ihre Antwort! Danke.
(Das ist kein "Chat", sondern ein Blog. Ich aktualisiere alle meine Blogs über längere Zeit, wie es die Regeln über diese tagebuchähnliche Kommunikationsform vorsehen, und nehme natürlich auch gerne weiterführende Vorschläge PRO und KONTRA entgegen.)