Erster Widerspruch:
Das Bevölkerungswachstum betrug im Jahre 2012 82'300 Personen in der Schweiz. Das waren 1.03 % Zuwachs in diesem Jahr. Ohne Zuwanderung ist die Bevölkerung bei uns um 17'500 Menschen gewachsen. Das bedeutet nur nach Geburten und Todesfällen berechnet im Inland. Das Wachstum durch Zuwanderung alleine betrug 64'800 Personen. Wenn man diese 17'500 Personen zählt, sind es 0.22 % Wachstum. Das bedeutet: Nach den Vorstellungen von Ecopop dürften wir überhaupt keine Zuwanderung mehr zulassen, sondern wir müssten die eigene Bevölkerung mit Verhütungsmitteln versorgen, damit die 0.02 % gekürzt werden können. Zuwanderung wäre überhaupt nicht mehr möglich, wenn das Wachstum in der Schweiz nicht mehr als 0,2 % jährlich betragen darf. Ecopop macht natürlich ein falsches Versprechen und informiert den Souverän komplett falsch. Wenn dieses Kommitee von Zuwanderung spricht wären es am Beispiel 2012 16'100 Personen die zuwandern dürfen. Dazu gezählt diese 17'500 Zuwachs aus dem Inland selber, haben wir schlussendlich ein Wachstum von 0.42 %. Sie sehen, dass Ecopop sich mit ihrer Initiative schon gewaltig verrechnet hat.
Zweiter Widerspruch:
In anderen Kulturkreisen, wie zum Beispiel Saudi-Arabien oder Israel, wo traditionell gut begüterte und reiche Grossfamilien leben, werden gerade diese Familienplanungsideen durch Ecopop nicht berücksichtigt. Es ist nicht selten, dass solche Familien 12 Kinder oder mehr haben. Die Initianten beschränken sich bei der Familienplanung nur auf die Entwicklungsländer. Der Ressourcenverbrauch ist natürlich um einiges grösser bei diesen ausländischen Wohlstandsfamilien. Jedes Kind fährt später einen Wagen, sie besitzen Häuser, reisen viel und können es sich leisten Güter zu konsumieren, die mit einem dementsprechenden Energieaufwand verbunden sind. Die armen Länder weisen einen viel geringeren Ressourcenverbrauch aus. Gerade dort wollen die Initianten Familienplanung einsetzen. Offenbar ist es einfacher, schwächere Personen dazu zu überzeugen, wenn man bedenkt, dass jeden Tag mehr als 18'000 Kleinkinder in den Entwicklungsländern sterben. Ausserdem ist die Lebenserwartung in diesen Ländern viel geringer als bei uns.
Die aktuelle Zuwanderung kommt zu 80 % aus Europa.
Ecopop will zwei völlig verschiedene Anliegen umsetzen. Zum einen die Begrenzung des Bevölkerungswachstums in den Entwicklungsländern, in erster Linie in Afrika. Nur etwa 2 % des gesamten schweizerischen Wachstums stammt aus dem schwarzen Kontinent. Es macht überhaupt keinen Sinn, 150 Millionen Franken auszugeben, weil dadurch die Zuwanderung zur Schweiz sicher nicht beinflusst wird. Die Masseneinwanderungsinitiative im Zusammenhang mit der Personenfreizügigkeit ist da viel realistischer und viel effektiver als die Idee von Ecopop.
Die Schweiz ist nicht fähig, alleine diese Initiative umzusetzen und die Milleniumsziele auf diese Weise zu vermarkten. Für dies braucht es Partnerländer, die wir nicht finden werden.
Es ist klar, dass das Wachstum der Weltbevölkerung unsere Erde immer mehr belastet. Für dies ist die UNO zuständig und nicht die Schweiz. Auch andere Länder haben von sich aus ihre eigenen Bevölkerungszahlen stabil zu halten versucht, jedoch mit unterschiedlichen Resultaten. Das Wichtigste was wir brauchen ist der Klimaschutz. Also die Reduzierung des Kohlendioxides und der Methangase, die vorallem in der weltweiten Landwirtschaft ein Problem sind. Methan ist 21 x klimaschädlicher als Kohlendioxid. Die Klimaerwärmung muss gestoppt werden aber nicht mit Ecopop, weil diese Idee politisch ein Affront ist und wir bei Annahme als Schweizer in der Welt alleine stehen. Souveränität ist wichtig aber nicht auf diese Weise.