Einfach, schnell und neutral informiert
Wirtschaft > Geld- und Währungspolitik
Vollgeld
Aufgrund der Krisen im Finanz- und Wirtschaftssektor wurden im letzten Jahrzehnt immer öfter Massnahmen gefordert, um zukünftige Krisen zu verhindern. Ein Vorschlag ist dabei das Vollgeld oder besser gesagt die Einführung eines Vollgeldsystems. Dazu ist im Dezember 2015 die Vollgeldinitiative (fortan VGI) zustande gekommen, über die das Volk am 10. Juni 2018 abstimmen wird. Deshalb ist es wichtig, im Vorfeld zu wissen, was Vollgeld bedeutet und welche Auswirkungen ein Vollgeldsystem auf die Schweiz haben könnte. Dieser Text erklärt, was Vollgeld allgemein ist und zählt mögliche Chancen und Gefahren eines solchen Systems auf. Wie genau das Vollgeldsystem unter der VGI gestaltet werden soll, wird im dazugehörigen Abstimmungstext erläutert.
Definition Vollgeld
Vollgeld ist der Name für ein voll gültiges, gesetzliches Zahlungsmittel. Als Vollgeld zählen ausschliesslich jene Zahlungsmittel, welche von der Nationalbank ausgegeben werden. In der Schweiz kommen somit die Münzen und Noten dem Vollgeld momentan am nächsten, weil sie allein von der Schweizerischen Nationalbank (fortan SNB) ausgegeben werden dürfen. Das Buchgeld (erklärt unter «Geldschöpfung heute - Durch Geschäftsbanken») dagegen wird bisher von Geschäftsbanken geschöpft und ist somit kein gesetzliches Zahlungsmittel.
Geldschöpfung heute
Um Vollgeld zu verstehen, muss man zuerst die heutige Geldschöpfung verstehen. Diese erfolgt durch die jeweilige Nationalbank eines Landes sowie durch die Geschäftsbanken.
Durch die Nationalbank
Im heutigen System der Schweiz schöpft die SNB Geld in Form von Noten und Münzen, aber auch in Form von elektronischen Guthaben, sogenannte Giroguthaben. Nur Geschäftsbanken können dieses Giroguthaben der SNB bekommen, dieses verbleibt zwischen den Banken und kommt nicht in den allgemeinen Umlauf. Die SNB verkauft den Geschäftsbanken das neue Geld z. B. gegen fremde Währungen wie Euro oder Dollar. Die Nationalbank kann ihr geschaffenes Geld auch als Kredit an Geschäftsbanken vergeben.
Durch Geschäftsbanken
Die Geschäftsbanken erschaffen durch Kredite Geld in Form von Buchgeld. Das funktioniert folgendermassen: Die Bank gibt jemandem einen Kredit aus und schreibt ihm den Betrag dieses Kredit auf dem Bankkonto gut. Das Geld wird nicht physisch vom Tresor der Bank in das Konto des Kreditnehmers gelegt, sondern nur «im Buch» (heute auf dem Computer) auf das Konto gutgeschrieben. Daher rührt auch der Name (elektronisches) «Buchgeld». Im Gegensatz zum Giroguthaben der SNB ist das Buchgeld der Geschäftsbanken kein gesetzliches Zahlungsmittel wie Bargeld. Ein Guthaben auf einem Bankkonto ist eher ein Versprechen der Bank, das Guthaben gegen Bargeld zu tauschen, sobald man das verlangt. Das geschieht z. B. wenn man am Bancomat Geld abhebt.
Grenzen der Geldschöpfung
Eine Geschäftsbank könnte jedem einen Kredit geben. Angenommen es gibt 50 Personen, die je 100 CHF als Kredit bei einer Bank nehmen möchten. Die Bank hat von der SNB 200 CHF in Münzen und Noten gekauft (z. B. gegen 170 Euro). Sie gibt also 5’000 CHF als Kredite aus, hat selber aber nur 200 CHF. Da sie die Kredite jeweils nur «im Buch» auf die entsprechenden Konten gutschreibt, ist das kein Problem. Das Problem kommt erst, wenn alle 50 Kreditnehmer gleichzeitig ihr Geld von ihrem Konto nehmen wollen. Die Bank muss dann 5’000 CHF ausgeben, hat aber nur 200 CHF. Diese Situation ist als Bank Run bekannt. Die letzten grossen Bank Runs gab es während der Finanzkrise 2008 in Amerika und führten zu mehreren Bankkonkursen bzw. -verkäufen. Damit die Kreditvergabe also nicht beliebig gross werden kann, gibt die SNB eine gesetzliche Mindestreserve vor. Diese sieht wie folgt aus: Die Kredite müssen zu einem bestimmten Teil durch Bargeld gedeckt sein. Gibt die SNB beispielsweise eine Mindestreserve von 50% vor, so dürfte die Bank mit ihren 200 CHF Bargeld höchstens 400 CHF als Kredit vergeben. Somit sind die Kredite (100% Buchgeld) zu 50% durch physisches Bargeld gedeckt. In der Schweiz beträgt die gesetzliche Mindestreserve zurzeit 2.5% und in der EU 1%.
Es gilt an dieser Stelle zu sagen, dass die Geschäftsbanken oft Kredite von der SNB beziehen, und die Mindestreserve dann mit geliehenem Geld «erfüllen».
Änderungen durch ein Vollgeldsystem
Wenn ein Vollgeldsystem eingeführt wird, ändert sich der Geldschöpfungsprozess. Das Geld darf dann nur noch von der Zentralbank (in der Schweiz von der SNB) erzeugt werden. Den Geschäftsbanken ist es nicht mehr erlaubt, Buchgeld zu schöpfen. Dem Bund wird also ein Geldschöpfungsmonopol übertragen. Die Mindestreserve für Geschäftsbanken würde dann sozusagen 100% betragen, weil jeder ausgegebene Kredit vollständig aus SNB-Geld besteht. Das heisst, wenn die Bank 200 CHF neues Geld von der SNB gekauft hat, darf sie höchstens 200 CHF als Kredit vergeben.
Die Banken würden das Geld ihrer Kunden dann treuhänderisch und separat von ihrer eigenen Bilanz halten. Das heisst, im Falle eines Konkurses fallen die Spareinlagen der Kunden nicht in die sogenannte Konkursmasse und sind somit davor sicher, an die Gläubiger der Bank ausgezahlt zu werden.
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie der Staat in einem Vollgeldsystem das Geld in Umlauf bringen könnte: Entweder die Nationalbank gibt den Geschäftsbanken Kredite aus (ähnlich wie bis anhin) oder das neu geschöpfte Geld wird direkt an den Bund, die Kantone oder die Bevölkerung ausgezahlt. Letztere Art, das Geld in Umlauf zu bringen, soll sicherstellen, dass das Geld direkt in die Realwirtschaft fliesst (anstatt in die Finanzwirtschaft). Das hiesse, das Geld könnte direkt in der Produktion und im Konsum von Gütern verwendet werden.
Ungewisse Folgen
Die Auswirkungen von Vollgeld auf das Bankensystem, die Wirtschaft und den Geldmarkt sind sehr schwer abzuschätzen. Die Einführung des Vollgelds würde auf jeden Fall eine weitreichende Reform des Geldwesens bedeuten, die so noch nie da war. Das heisst, es gibt keine Möglichkeit zum Vergleich, da in der Moderne noch kein ähnliches System existiert hat. Welche Chancen und Gefahren ein Vollgeldsystem bieten könnte, wird im Folgenden aufgezeigt.
Chancen
Die Befürworter eines Vollgeldsystems argumentieren, dass die Wirtschaft dadurch krisensicherer gemacht werde. Das von der Zentralbank geschöpfte Geld würde den Finanzmarkt umgehen und direkt in der Realwirtschaft eingesetzt werden. Somit können mit diesem Geld weniger spekulative Geschäfte gemacht werden. Weiter wird das prozyklische Verhalten der Banken gemindert, d.h. es werden nicht übermässig Kredite ausgegeben was zu einer Blasenbildung führen kann. Dabei gilt zu sagen, dass prozyklisches Verhalten von Banken nicht wissenschaftlich nachgewiesen ist und dass auch die Zentralbanken sich nicht immer antizyklisch verhalten.
Ein weiteres Risiko, das durch Vollgeld eliminiert werden soll, sind die Bank Runs. Wenn eine Bank Konkurs geht, verlieren ihre Kunden ihr Kontoguthaben nicht. Das Geld der Kunden wird nämlich treuhänderisch neben der Bilanz geführt. Das heisst, dass es nicht zum Vermögen der Bank dazuzählt, welches im Konkurs an die Gläubiger ausgezahlt wird. Somit sind Kontoguthaben sicher und Bank Runs werden vermieden.
Sollte es trotzdem zu einem Bank Run kommen, sind die Guthaben der Kunden sicher. Das Geld, das die Kunden bei der Bank haben, ist SNB-Geld. Das heisst, wenn einer Geschäftsbank das Bargeld ausgeht, bleibt dem Kunden immer noch sein Giroguthaben bei der SNB (also eine Forderung gegenüber der SNB) und er geht nicht leer aus, wie beim Buchgeld. Eine Forderung gegenüber einer bankrotten Bank hat im heutigen System nämlich keinen Wert mehr, da die Bank sie wahrscheinlich nur teilweise oder gar nicht mehr erfüllen kann. Eine Forderung gegenüber der SNB hingegen, bleit so lange bestehen, wie der Staat besteht und ist somit viel sicherer.
Ein weiterer Punkt ist die Geldpolitik der Zentralbank, die mittels Vollgeld einfacher werden soll. Dadurch, dass jeweils nur die Nationalbank Geld schöpft, hat diese die volle Kontrolle über die Geldmenge und muss sich nicht darum sorgen, wie viel Buchgeld die Geschäftsbanken noch erzeugen.
Die möglichen Chancen zusammengefasst:
• Sicherheit vor Krisen
• Stabilere Wirtschaft durch schwächere Konjunkturschwankungen
• Sicherheit vor Bank Runs
• Kontrolle über Geldmenge
Gefahren
Die Gegner des Vollgeldsystems sehen mehrere Gefahren, die ein solches mit sich bringen kann: Das Abgeben von neuem Geld an Bund, Kantone oder Bevölkerung könnte dazu führen, dass die Geldausgabe politisiert wird, was die Unabhängigkeit der SNB gefährden könnte. Ausserdem wird davor gewarnt, Staatsschulden durch neues Zentralbankgeld zurückzuzahlen oder Staatsausgaben so zu finanzieren. Dies könnte nämlich zu einer starken Erhöhung der Geldmenge und somit zu Inflation führen.
Des Weiteren stellen sich die Gegner die Frage nach der Marktnähe: Die Geschäftsbanken geben Kredite gemäss der Nachfrage aus. Steigt die Nachfrage z. B. plötzlich an, sind sie innerhalb der Mindestreserve flexibel und können mehr Kredite ausgeben. Die SNB dagegen muss die Nachfrage messen oder sich die Daten anderweitig beschaffen, weil sie nicht direkt am Markt, also bei den Nachfragern von Krediten ist. Sie kann das Kreditangebot erst mit einer zeitlichen Verzögerung anpassen.
Ein weiteres Problem stellt die Kreditvergabe dar. Banken wären nicht mehr in der Lage, kurzfristige Einlagen von Kunden in langfristige Kredite zu verwandeln. Darlehen oder Hypothekarkredite könnten deshalb weniger angeboten werden und würden somit teurer werden.
Zum Schluss sorgen sich die Gegner auch um den Finanzplatz und Wirtschaftsstandort Schweiz. Eine Umwälzung des Geldwesens im Ausmass der VGI könnte der Schweiz schaden, weil der Währungskurs davon betroffen sein wird. Wie stark und auf welche Weise das geschieht, kann nicht gesagt werden. Unsicherheiten im Währungskurs können aber dazu führen, dass viele Investoren ihre Schweizer Wertpapiere verkaufen wollen. Das würde zu einem grossen Wertverlust bei Schweizer Wertpapieren führen.
Mögliche Gefahren zusammengefasst:
• Inflation
• Fehlende Marktnähe der SNB
• Verminderte Kreditvergabe
• Verlust an Attraktivität von Schweizer Wertpapieren, Schweizer Franken und Wirtschaftsstandort Schweiz
Spannungsfeld
Die Problematik des Vollgelds liegt vor allem darin, dass die Folgen eines Vollgeldsystems nicht absehbar sind. Die oben genannten Chancen und Gefahren müssen nicht unbedingt eintreffen und es ist auch offen, in welchem Ausmass sie eintreffen würden. Die Begründungen und Argumente von beiden Seiten sind also nur theoretisch und nicht praxisgestützt.
Internationale Entwicklungen
Die Idee eines Vollgeldsystems oder ähnlicher Systeme wurde schon frühr diskutiert. Der «Chicago-Plan» war eine Idee von mehreren Ökonomen in den 1930er Jahren. Der Plan war eine Reaktion auf die damalige «Great Depression», einer weitreichenden Wirtschaftskrise. Sein Inhalt ist dem Inhalt der VGI sehr ähnlich. Die Ökonomen versprachen sich ebenfalls schwächere Konjunkturschwankungen und Sicherheit vor Bank Runs. Der Plan wurde aber nie umgesetzt, weil sich der Bankensektor zu stark dagegen gewehrt hatte.
Aktuellere Entwicklungen zeichnen sich in den Niederlanden und in Island ab: In beiden Ländern kam die Idee eines Vollgeldsystems in den letzten zwei Jahren vor das Parlament. In den Niederlanden wurde eine Motion angenommen, das Vollgeld weiter zu erforschen. Islands Parlament wird noch darüber abstimmen, ob die Idee in einem Ausschuss weiter diskutiert werden soll. In Island befürwortet sogar die Nationalbank ein Vollgeldsystem was z. B. in der Schweiz nicht der Fall ist (vgl. Jordan).
Durch diese internationalen Entwicklungen lassen sich wenige Schlüsse auf tatsächliche Folgen einer Einführung des Vollgeldsystems ziehen. Einerseits, weil die Umsetzung von Fall zu Fall unterschiedlich gestaltet würde und andererseits, weil alles noch auf Theorien basiert und keine Resultate aus einer tatsächlichen Umsetzung vorliegen.
zuletzt aktualisiert am 21. Februar 2018
Literaturverzeichnis [ ein-/ausblenden ]
Text weiterempfehlen: |
Geldschöpfungsmonopol
Eine Monopolstellung bedeutet, dass man der einzige Anbieter auf dem Markt ist. In der Geldschöpfung gibt es im Moment kein Monopol (nur in der Noten- und Münzschöpfung). Hätte der Staat das Geldschöpfungsmonopol inne, so dürfte nur noch der Staat Geld schöpfen.
Bank Run
Ein Kontoguthaben bei einer Bank ist ein Versprechen dieser Bank, das Guthaben auf Verlangen in Bargeld umzuwandeln. Das Buchgeld der Banken ist aber jeweils nur zu einem kleinen Teil durch Bargeld gedeckt. Bei einem Bank Run verlieren die Kunden der Bank das Vertrauen darauf, dass die Bank ihnen ihr Guthaben auszahlen kann. Deshalb wollen sehr viele Kontoinhaber gleichzeitig ihr Guthaben abheben solange die Bank noch Bargeld hat. Die Bank hat in dieser Situation zu wenig Bargeld, weil sie viel mehr Buchgeld gutschreibt, als sie Bargeld im Tresor hat. Sie wird zahlungsunfähig.
Giroguthaben
Geschäftsbanken haben bei der SNB Konten, in denen sie ein Giroguthaben halten. Diese Guthaben werden von der SNB geschöpft und den Geschäftsbanken geliehen oder verkauft. Es stellt elektronische Schweizer Franken dar und ist ein gesetzliches Zahlungsmittel wie Münzen und Noten. Die Banken haben dieses Girokonto, um dort eine gesetzlich vorgeschriebene Liquiditätsreserve zu halten. Mit dem Giroguthaben können Banken aber auch untereinander Zahlungen vollziehen.
Prozyklisches Verhalten
Prozyklisch ist ein Verhalten, wenn es die konjunkturellen Schwankungen in der Wirtschaft verstärkt. Das geschieht z. B. wenn während eines Booms mehr Kredite vergeben werden.
Gegenwärtig funktioniert Geldschöpfung so, dass die Nationalbank Bargeld ausgibt. Die Geschäftsbanken schöpfen weiteres Geld, sogenanntes Buchgeld, indem sie Kredite vergeben. Dieses System wurde bis anhin als mehr oder weniger selbstverständlich angesehen. Die Schweiz wird aber am 10. Juni 2018 darüber abstimmen, ob hierzulande das Vollgeldsystem eingeführt werden soll (Abstimmungstext folgt) In diesem Fall wäre es den Geschäftsbanken verboten, Buchgeld zu schöpfen. Der Bund hätte das Geldschöpfungsmonopol.
Die Folgen davon sind schwer abzuschätzen. Denkbare positive Folgen sind mehr Sicherheit vor Krisen und Bank Runs, eine stabilere Wirtschaft und eine direktere Kontrolle über die Geldmenge. Mögliche Gefahren sind Einbussen in der Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Schweiz, ein Rückgang der Kreditvergabe, nicht voraussehbare Auswirkungen auf die Währungskurse und je nach Umsetzung eine erhöhte Inflation.
Die Schweiz ist nicht das erste Land, in dem über ein Vollgeldsystem diskutiert wird: Bereits in den 30er Jahren wurde die Idee von amerikanischen Ökonomen diskutiert. Gegenwärtig wird das Vollgeld in den Niederlanden und in Island im jeweiligen Parlament besprochen. Umgesetzt wurde ein Vollgeldsystem aber bisher noch nie.
Kommentare von Lesern zum Artikel
Der Verein Vimentis hat sich entschieden, die Kommentarspalte zu den Blogs zu schliessen. In der folgenden Erläuterung erfahren Sie den Grund für diesen Entscheid.
Der Blog, und dazu gehört auch die Kommentarspalte, sind ein wichtiger Teil der Diskussionsplattform von Vimentis. Gleichzeitig sind Werte wie Respekt, Anstand und Akzeptanz für den Verein von grösster Wichtigkeit. Vimentis versucht diese Werte selbst einzuhalten, sowie auch auf der Website zu garantieren.
In der Vergangenheit wurden diese Werte in der Kommentarspalte jedoch regelmässig missachtet, es kam immer wieder zu nicht tolerierbaren Aussagen in den Kommentaren. Das Löschen dieser Kommentare ist heikel und zudem mit grossem Aufwand verbunden, welcher der Verein nicht stemmen kann. Zusätzlich können die Kommentare praktisch anonym verfasst werden, weswegen eine Blockierung der jeweiligen Personen unmöglich wird.
Folglich hat der Verein Vimentis entschlossen, die Kommentarfunktion abzuschalten und nur den Blog stehen zu lassen. Der Blog erlaubt es Personen weiterhin, sich Gehör zu verschaffen, ohne sich hinter einem Pseudonym zu verstecken. Die Änderung sollte die Blog-Plattform qualitative verbessern und all jenen Personen ins Zentrum rücken, welche Interessen an einer sachlichen Diskussion haben, sowie die oben erwähnten Werte respektieren.
![]() (2 Stimmen) |
Michael Schwyzer sagte May 2018 Nicht schlecht der Artikel! Die Gegenargumente wuden jedoch alle xfach widerlegt: Es lohnt sich ein Blick in die Richtigstellungen der offiziellen Abstimmungsunterlagen durch die Initianten. An dieser Stelle sind die wichtigsten Gegenargumente widerlegt: https://www.vollgeld-initiative.ch/bundesrat/ |
![]() (2 Stimmen) |
Georg Bender sagte April 2018 Auszug aus Argumentation Herr Werner Kallenberg Daniel Lampart: Banken müssten für ihre wichtigste Funktion der Geldvermittlung zwischen Sparern und Investoren die Spargelder für produktive Investitionen rasch verwenden können (‚Transformationsfunktion Initianten: Banken schaffen liquide Mittel, die sie den Investoren primär in Form von Sichtguthaben (und nicht von Spargeldern) auf der Passivseite der Bankbilanz zur Verfügung stellen und dafür Zinsen und Sicherheiten verlangen. Stellungnahme Georg Bender Das Geld, seit jeher geschöpft aus dem Nichts (wie den sonst?) besteht als Zahl in den Bankbuchhaltungen (ausser Bargeld als Notenumlauf unter den Passiven, keine Verpflichtung, der SNB verbucht). Aus der Geldschöpfung der Geschäftsbanken heraus kann keine Liquidität entstehen. Darum kann das Guthaben ohne Passivumlage nicht umgebucht werden. Das Geschwafel von Transformationsfunktion muss aus Hirngespinsten stammen? Die einfältige Spielform Liquidität zur Abdeckung der bankübergreifenden Umlagen wird einzig von der Zentralbank mit den Geschäftsbanken mittels Eigengeschäften (sollte verboten sein = könnten die Ökonomen und Judikative längst umsetzen, würden sie das Geldsystem verstehen?). Die Bankgirokonten bei der Nationalbank ist nur mit dem Bargeldverkehr durchlässig. Die Zentralbank, alleine bestimmt das Volumen der Manövriermasse! Denken könnte helfen? Initianten: Das digitale Giralgeld (Bankschuldengeld) machte im April 2015 rund 82.2% der Notenbankgeldmenge aus. Aus linker Sicht ist jedoch primär zu kritisieren, dass die Transformationsfunktion von Geldzuflüssen und Kreditvergaben in die Realwirtschaft nicht mehr funktioniert. Anstatt KMU Kredite zu gewähren, wird primär auf den internationalen Finanzmärkten investiert und spekuliert. Die (erwähnte) Transformation funktioniert, weil jeweils nur ein Teil der Spargelder ihre Sparguthaben bezieht. Ohne diese Transformationsfunktion wäre die Kreditversorgung stark eingeschränkt. Das wäre v.a. für Leute und Firmen ein Problem, welche keinen direkten Zugang zum Kapitalmarkt haben; d.h. für KMU und Privathaushalte. Stellungnahme: Georg Bender: Diesen bedenklichen geistigen Unfug habe ich vorgängig widerlegt! Denken könnte helfen? Antwort der Initianten auf Votum von Daniel Lampart: Spargelder oder deren Transformation haben u.E. aber mit der Kreditversorgung nur indirekt zu tun. Rechtlich dürfen heute Banken gar keine Spargelder ohne Zustimmung der Gläubiger weiter verleihen, da die Spargeld Konti, im Gegensatz zu den Giralgeld Konti, nur Eigentum der Sparer sind. Spargelder gehen aber auch in Banken-Bilanzen ein. Stellungnahme: Georg Bender Die Geschäftsbanken verleihen von sich aus kein Geld, sondern die Gelschöpfung entsteht mit Kreditvergaben und Eigengeschäften (sollte verboten sein)! Eine Verleihung (Passivumlage) kann nur in einer Treuhandfunktion (Guthaben sucht Anlagen) umgesetzt werden. Daniel Lampart: Die Initiative hat theoretisch eine negative Auswirkung auf die Kreditversorgung, indem es für die Banken nicht mehr möglich sein wird, einen Teil der liquiden Bankeinlagen auszuleihen. Wie gross diese Auswirkung in der Praxis sein wird, ist aber unklar und müsste vertieft werden. Stellungnahme: Georg Bender Wie oben erklärt und im Verstehen des Geldsystems, können die Geschäftsbanken keine Liquidität schöpfen. Aus der Kreditvergabe oder Eigengeschäfte entstehen die Kundenguthaben (Zahlen in den Bankbuchhaltungen). Die Manövriermasse resp. Pseudo Liquidität ist eine völlig unnötige Spielform um den Geist zu verwirren. Wie die Figura zeigt, mit grossem Erfolg. Nebenbei: Wie kann man im Beirat der SNB sitzen und das Geldsystem nicht verstehen? Initianten: Banken können schon heute keine liquiden Bankeinlagen weiterverleihen. Sie schöpfen Liquidität, indem sie Kredite (an andere) vergeben und indem sie (für sich) Vermögenswerte kaufen. Die ausreichende Kreditversorgung der Realwirtschaft kann mit Vollgeld jederzeit und flexibel von der SNB gewährleistet werden. Stellungnahme: Georg Bender Hier stimmt der Zusammenhang mit der Geldschöpfung. Scheinbar fehlt der klare Durchblick, wenn man die anderen Antworten wertet? Daniel Lampart: Die Probleme im Bankensektor sind nicht die Geldschöpfung, sondern das zu geringe Eigenkapital, der zu grosse Schattenbankensektor, die enormen Volumina bei hochkomplexen Finanzprodukten, die starken spekulativen Ausschläge u.a. . Für mehr Stabilität muss hier angesetzt werden. Der SGB setzt sich seit Jahren dafür ein. Stellungnahme: Georg Bender Der Begriff Eigenkapital, wie viele andere von den Ökonomen erfundenen Begriffe, stehen nicht im Einklang mit dem Geldsystem. Das Eigenkapital ist z.B. eine reine Passivumlage, gesetzlich dem Delkredererisiko zugeordnet, korrekter Begriff: Delkredereguthaben. Das Bankensystem erfüllt im Sinne der Geldschöpfung, eine Derivate Treuhandfunktion. Das Bankensystem kann bei Kreditvergaben keinen direkten Einfluss auf den Rückfluss nehmen. Darum sollte die faul gewordene Geldschöpfung vorerst mit dem Delkredereguthaben verrechnet werden. Ein verbleibende “Unterdeckung” sollte über die Position “Negative Geldmenge” bei der Zentralbank geparkt werden und mit Negativzinsen aus zu hohen Kundenguthaben amortisiert werden. Korrekte Umsetzung einer Geldschöpfung: Klare Trennung Geldschöpfung mittels Kreditvergaben = Zentralbank und Verwaltung Kundenguthaben (zinsfrei) = Geschäftsbanken. Die Eigengeschäfte und Rechtsnatur Aktiengesellschaft sind verboten. Beendigung der Liquidität- und Eigenmittelspiele der Ökonomen. Die Zentralbank kann zur Erfüllung ihrer Aufgabe, Filialen eröffnen. Vollgeldinitiative: Kreditvergaben = Geschäftsbanken, Risiko = Zentralbank macht kein normaler Mensch! Zum Schluss: Der Mythos Zahler, als Betrug von Leistung nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, in der Verfassung verankert, ist die Folge des bewussten Nichtverstehen des Geldsystems in der Entstehung und vor allem Auswirkung in der arbeitsgeteilten Wirtschaft. Das Führungsinstrument Unterdrückung, wäre längst in Eindämmung von Begehrlichkeit gewechselt. Ein Paradigmawechsel welcher die Regierenden und Gewerkschaften zu mehr Intelligenz zwingen würde. Unterdrücken braucht keine Intelligenz! |
![]() ![]() (1 Stimme) |
Giorgio Plaz sagte April 2018 Die SNB bestimmt die Geldmenge mit den Reserven. Reserven sind eine Art "Zentralbank-Geld", das exklusiv in Konten, welche die Geschäftsbanken bei der SNB haben, zirkuliert. Reserven treten in den Geschäftsbanken als Assets (Aktiva) in den Bilanzen auf. Giralgeld als Liability (Passiva). Eine Geschäftsbank, die zuviel Kreditgeld erzeugt, läuft in Probleme, sobald viele Kontoinhaber ihr Geld zu anderen Banken transferieren, weil die Geschäftsbank in diesem Fall Reservenn ihres Kontos bei der SNB zu den Konti der anderen Banken bei der SNB transferieren müssen. (Netting, Clearing) Kann sie das nicht, läuft sie in Probleme sowohl mit der SNB als auch mit Geschäftsbanken allgemein. Staatsausgaben erfolgen via SNB durch Erzeugung von Reserven durch die SNB, im Unterschied zu Ausgaben von Kantonen oder Gemeinden, die keinen Zugriff auf die SNB haben. Ich vermisse diesen Teil der Geldmechanik im Artikel von Vimentis. |
![]() (3 Stimmen) |
Werner Kallenberger sagte April 2018 Danke für den neutralen, sachlichen Bericht zur Vollgeld-Initiative. Weitere Informationen unter: www-vollgeld-initiative.ch, www.vollgeld-und-gerechtigkeit.ch und www.vollgeldinitiative-nein.ch Für neuere Literatur verweise ich v.a. auf Jonathan McMillan, Das Ende der Banken, Campus 2018 / The End of Banking, 2014 ( + EPUB) Ann Pettifor, Die Produktion des Geld, Hamburger Edition 2018/The Production of Money, Verso 2017 Eugen Drewermann, Finanzkapitalismus, Kapital&Christentum 2, Patmos Verlag, 2017 Aaron Sahr, Keystroke-Kapitalismus, Ungleichheit auf Knopfdruck, Hamburger Edition, 2017 Mohamed A. El-Erian, Aufstieg und Fall der Zentralbanken, Finanzbuchverlag, München 2016/17 Botschaft des Bundesrates vom 9.11.2016 zur Vollgeld-Initiative, Bern, Bundesblatt BBl. 2016 Stephan Krüger, Wirtschaftspolitik und Sozialismus, Bd. 3, VSA, Hamburg 2016 Ulrich Busch, Die Welt des Geldes, 10 Essays zur monetären Ökonomie, WeltTrends, Berlin 2016 Paul Schreyer; Wer regiert das Geld? Banken, Demokratie und Täuschung; Westend, Berlin 2016 Mathias Binswanger, Geld aus dem Nichts, Wiley-VCH-Verlag, Weinheim 2015 Christoph Pfluger, Das nächste Geld, edition ZEITPUNKT, Solothurn 2015 Christoph Türcke, Mehr! Philosophie des Geldes, Verlag C.H. Beck, München 2015 Widerspruch 66, Finanzmacht – Geldpolitik: Macht der Nationalbank, Rotpunkt, Zürich 2015 Hoffe als Mit-Initiant der Vollgeld-Initiative auf möglichst viele Ja-Stimmen.. |
![]() (6 Stimmen) |
Pius Merz sagte April 2018 Bei den Gefahren gibt es ein paar Überlegungsfehler: • Inflation Dies wird durch die SNB gesteuert. Das ist ihre Aufgabe. In allen Volkswirtschafts-Lehrbüchern kann man das nachlesen. Die Gefahr einer Inflation ist im heutigen System um ein vielfaches höher, als unter dem Vollgeld-System, da die SNB diese Funktion im heutigen System nicht erfüllen kann. • Fehlende Marktnähe der SNB Da heute ja eh das ganze Finanzsystem vernetzt ist, sehe ich hier das kleinste Problem. Ausserdem muss die Steuerung der Geldmenge ja nicht in sekundenschnelle stattfinden. Der Geldfluss soll ja gemäss Lehrbuch dem Warenfluss entsprechen und der findet ja auch nicht in sekundenschnelle statt. • Verminderte Kreditvergabe Gerade eben nicht! Die Vollgeldinitiative nimmt keinen Einfluss auf die Kreditvergabe der Banken. Geld steht immer zur Verfügung. Nur die Kosten für dieses Geld werden angepasst. Wenn eh schon zu viel Geld im Umlauf ist, wird eine weitere Erhöhung teuer werden. Im Moment kann man sich so ein Szenario eh kaum vorstellen. Die SNB versucht ja mit aller Kraft die Geldmenge zu erhöhen. Für Banken stellt sich unter VG nur die Frage: Beschaffe ich mir das Geld bei Privaten oder bei der SNB. • Verlust an Attraktivität von Schweizer Wertpapieren, Schweizer Franken und Wirtschaftsstandort Schweiz Hier muss mal mit einem Irrglauben aufgeräumt werden. Der Schweizer Wirtschaftsstandort und der Schweizer Fanken verlieren nie gleichzeitig. Wenn der Schweizer Franken fällt, dann brummt der Wirtschaftstandort. Die Wertpapiere werden tendenziell eher gewinnen, wenn der Franken fällt, denn die Firma wird mit gleichen Firmen im Ausland verglichen, welche ihren Wert nicht verlieren. Einzig durch den kurzfristigen Wertverlust steigt das Risiko von feindlichen Übernahmen. Dies lässt sich durch Halten eines genügend hohen Aktienanteils verhindern. Das muss aber langfristig in die Wege geleitet werden und gehört zu jeder vernünftigen Firmenstrategie. |
![]() ![]() (3 Stimmen) |
Michael Derrer sagte March 2018 Mein Artikel zum Thema: Vollgeld-Initiative überfordert Schweizer Politsystem https://www.vimentis.ch/dialog/readarticle/vollgeld-initiative-ueberfordert-schweizer-politsystem/ |
![]() ![]() (6 Stimmen) |
Ernst Jacob sagte January 2018 > Wir haben eine Wirtschaft, die auf Schulden basiert. Das ist aber so mit Sicherheit nicht korrekt. Die Wirtschaft basiert (auch) auf Krediten, aber um jemandem Kredit geben zu können, müssen auch Reserven vorhanden sein, oder man kann sonst plötzlich den eigenen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Die Wirtschaft basiert aber auch auf Wünschen, Gelüsten, und Träumen. Und das vergessen die selbsternannten Realos gern, insbesondere dann, wenn diese sich mit Geld Angelegenheiten befassen. Und wenn Leute mit Geld sich mit Geldangelegenheiten befassen, dann doch um Geld zu verdienen, und wenn es solche sind, die zuwenig oder kein Geld haben, dann studieren Diese sehr gern darüber nach, wie man den Anderen ihr Geld möglichst legal wieder wegnehmen kann. Es ist, meiner sehr unmassgeblichen Meinung nach, daher sicher verfehlt, diese Angelegenheit über Volksabstimmungen 'regeln' zu lassen. Macht man nämlich etwas dabei falsch, so gehen die Leute mit Geld dann einfach, und es bleiben nur noch Arme und ehemalige Umverteiler zurück, die ja dann auch keine Aufgabe mehr haben. Die moderne Welt basiert auf Konsum, und Verbrauch. Niemand mehr würde heutzutags einen Flachbild-TV mehr zur Reparatur bringen, oder einen Recorder, nichtmal ein Handie, ausser einem sehr Teuren vielleicht. Und wenn sich irgendwo zwei Autos auch nur noch berühren, gibt es für mindestens 2000 Franken neue Plastikstossstangen und Plastik-Reflektoren, die in der Herstellung ja nur einige wenige Stutz kosten. Wie sollte man aber daran etwas ändern ? Und wer wollte es denn wirklich ? Die Löhne sind zu hoch, um noch etwas zu reparieren, und sie müssen so hoch sein, um die KK Prämien und anderen Gebühren bezahlen zu können, und trotzdem noch Teil der Konsumgesellschaft zu sein, denn sonst gäbe es ja auch weniger Mehrwertsteuer. Wir müssten erstmals Alle so quasi zurück auf Null. Und dann wieder lernen, nur noch zu kaufen, was wir auch bar bezahlen könnten. Der Vorteil, die Autobahnen wären wieder frei, und sehr viele Parplätze dazu, aber dann hätten sehr viele Leute ja plötzlich auch keine Arbeit mehr, die heute noch mit dem geleasten BMW täglich zu ihrem Discounter rasen, um dort die Gestelle aufzufüllen. Ich persönlich glaube einfach nicht daran, dass die absolute Mehrheit überhaupt versteht, wie so etwas überhaupt funktionieren könnte. Sich ist nur Eines, es würde alles nur komplizierter, es wäre eine Umkehr von Allem, was und wie man es sich bislang gewohnt war. Für mich persönlich aber wäre es einfach, wir haben ja in unserer Jugend gar nicht anderes gekannt, oder gelernt, als mit dem Geld auszukommen, was wir selber verdienten. Kredite hätte es ja sowieso für Verbrauchsgegenstände nicht gegeben, oder Autos zum Mieten, auch wenn man es heute Leasing nennt. Lass die Menschheit Schulden machen, und ermuntere sie noch dazu, und die Menschheit wird es tun. Es gibt ja Versicherungen, die Risiken und Schäden abdecken, und wer nichts mehr hat, dem kann man auch nichts mehr wegnehmen. Hungern muss ja niemand, denn auch dafür existieren Auffanglager, und wem's dann trotzdem nicht reicht, der handelt einfach mit irgend Etwas, was grad Mode ist. Erwarten Sie daher besser keine Vernunft, dafür ist es längst schon zu spät. Oder dann noch etwas zu früh, je nach dem, aus welcher Perspektive man es betrachtet. Meine ich wenigstens, wennauch nur unkorrigiert. |
![]() (7 Stimmen) |
Georg Bender sagte December 2017 Definition Vollgeld: Nicht nur Münzen und Notengeld sind ein gesetzliches Zahlungsmittel, sondern auch das von der ZB mit den GB, mittels Geld- und Offenmarktoperationen (per Gesetz Liquidität) geschöpfte Buchgeld für den bankübergreifenden Zahlungsverkehr mit dem von den GB geschöpften Buchgeld (Kundenakquisitionen hin und her geschoben). Die Höhe des Liquiditätsvolumens bestimmt alleine die Zentralbank. Die Bankgirokonten sind nur im Barverkehr durchlässig. Auch beim Vollgeld werden es Zahlen in den Bankbuchhaltungen bleiben? Grenzen der Geldschöpfung Diese hängt zum einen von den Eigenmitteln (dem Risiko zugeordnete umgelegte Kundenguthaben) und zum anderen vom vorhandenem Bankgiroguthaben, oder Liquidität (Kredite erzeugen Guthaben) ab. Solange der Ausgleich mit Interbankkrediten nicht, wie 2008, gestoppt wird (wer gab den Befehl?) sind keine Grenzen gesetzt. Die Liquidität verlässt das Haus der ZB nicht = Inzucht! Änderung durch Vollgeldsystem Völliger Quatsch resp. fast schon Betrug was behauptet wird. Es ist kein Vollreservesystem nach Fisher, weil es ja Umlagen von Geldkonten (ausserhalb der Bilanz) zu Anlagekonten (bilanzwirksam und Delkredererisiko beinhaltend) ermöglicht. Dieses Spiel ergibt eine gefährliche Machtfülle (Milliardäre). Mit welchem Buchgeld übernimmt die GB Bargeld? Wie heute, mit der oben erwähnten Schöpfung, oder eben Geldkontoumlagerungen (heute Kundenakquisitionen)! Aus der Buchung Kredit an Kundenguthaben ergibt es keine Liquidität also auch keine Kundengelder, weil das Geld aus dem Nichts geschöpft wird. Auch beim Vollgeld bleiben es einzig und alleine nicht getilgte Bankschulden. Auswirkungen Die SNB übernimmt das Delkredererisiko der Geldkonten (kein Widerspruch). Annahme: Umlage von Geldguthaben (wurde auf Anlageguthaben. Kreditgewährung. Der Leistungserbringer wird auf dem Geldkonto gutgeschrieben. Obwohl mehr Geld gezeugt wurde, entsteht nach der Berechnung Vollgeld, keine Geldmengenerhöhung, weil M gleich bleibt. Das Potenzial der Geldmengenerhöhung M wurde jedoch geschaffen, weil der Anlagekunde, sein Guthaben in ein Geldkonto umwandeln kann, gleichzeitig muss die SNB ihre Darlehen erhöhen. Ein reines Verzögerungsspiel = keine Verbesserung zu heute! Einzig korrekte Geldschöpfung im Sinne der Geldsicherung = einfach und transparent Die Geldschöpfung obliegt einzig und alleine der Zentralbank. Dieser wird gleichzeitig das führen der Unternehmensform AG und Eigengeschäfte (Mitwirken an der Wirtschaft) verboten. Alle anderen Personen sind Kunden der Zentralbank! Der Staat als Währungshoheit erhält einen Sonderstatus, indem ihm das Budget zur Abdeckung der Gemeinwohlaufgaben, schulden- und zinsfrei zur Verfügung gestellt wird. Er ordnet zur Preisstabilität und Umwelt, wie heute auch (moderne Geldtheorie) einen Rückfluss (Steuern) zu! |
![]() (8 Stimmen) |
Nicolas Crettenand sagte December 2017 Wir haben eine Wirtschaft, die auf Schulden basiert. Dies ist weder ökonomisch noch gesellschaftlich nachhaltig. Es braucht daher Reformen, wie z.B. die Vollgeld-Initiative. Wer sollte das Geld schaffen? Geschäftsbanken, manche davon "too big to fail", oder die Schweizer Nationalbank? Vollgeld – eine Geldschöpfung zugunsten der Realwirtschaft! |
![]() (6 Stimmen) |
Ronny Moser sagte December 2017 Den im Artikel beschriebenen Chancen eines VG-Systems kann voll und ganz zugestimmt werden. Zu den Gefahren gibt es folgendes zu sagen: - Inflation: da die SNB im VG-System alle Fäden in den Händen hält, kann sie einer potentiellen Inflation gezielt entgegenwirken, z.B. indem sie die Geldmenge wieder verringert. - Fehlende Marktnähe der SNB: die Privatbanken werden auch im VG-System weiterhin alle heutigen Dienstleistungen anbieten können. Der einzige und entscheidende Unterschied ist, dass sie bei der Kreditvergabe das Geld nicht mehr selber herstellen ("schöpfen") können. Sie müssen zuerst Kundengelder anziehen, od. das Geld zuerst bei der SNB ausleihen. Die Marktnähe zu den Kunden (von entscheidender Wichtigkeit) wird somit weiterhin durch die Privatbanken gewährleistet. Jedoch hat die SNB jederzeit den vollen Überblick über die gesamte Geldmenge (CHF) und kann ihren gesetzlichen Auftrag korrekt ausüben. - Verminderte Kreditvergabe: eine überlegte und nachhaltige Kreditvergabe (wie wir sie eigentlich bereits heute von einer Privatbank erwarten) wird nicht in Sekundenbruchteilen entschieden (dies wäre bei Spekulationen der Fall), sondern darf gerne ein paar Tage in Anspruch nehmen. In dieser Frist wird die SNB, welche im VG-System den Gesamtüberblick über die Geldmenge behält, eine entsprechende Wegweisung bez. dem Kreditangebot herausgeben können. Bereits heute stehen der SNB für ihre Geldpolitik zahlreiche statistische Angaben zur Verfügung. Diese Angaben würden im VG-System noch umfangreicher und präziser. - Verlust an Attraktivität: VG steht für Sicherheit, d.h. die Schweiz wird eher attraktiver für Investoren. Unsicherheiten im Währungskurs wird es keine geben, da im VG-System die SNB ganzheitlich agieren und somit den Währungskurs stabil halten kann. Eine weitere Chance des VG-Sytems, welche hier nicht angesprochen wurde, ist die Lösung der Too-big-to-fail-Problematik: Dank der Tatsache, dass Privatbanken im VG-System das Geld ihrer Kunden treuhänderisch und separat von ihrer eigenen Bilanz verwalten, ist keine Bank mehr systemrelevant, sprich too-big-to-fail. Denn eine Bank kann Konkurs gehen, ohne dass die Kundengelder verloren gehen. Die Wirtschaft kann problemlos weiter funktionieren. Die Gelder sind von der SNB garantiert und bleiben bestehen. Das heutige Schuldengeldsystem hat seine Grenzen erreicht. Nutzen wir die Chance, in ein VG-System zu wechseln. Durch die VGI hat die Schweiz die Möglichkeit, als Beispiel voran zu gehen in Richtung eines gesunden Geldsystems, wo die Finanzwirtschaft wieder im Dienst der Realwirtschaft und das Geldsystem im Dienst der Menschen steht! |
Seite 1 von 1