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Dominik Haitz sagte September 2012
Das Problem an dieser Vorlage ist, dass Ottenbach und Obfelden in einen Topf geschmissen werden. Für mich ist es unbestritten, dass die Situation in Obfelden nicht tragbar ist. Die Ausgangslage ist allerdings anders als in Ottenbach. Der Verkehr in Obfelden verläuft auf einer Achse vom Aargau, quer durchs Dorf, hin zur A4. Die Achse Ottenbbach/Mettmenstetten ist aus Obfelder Sicht vernachlässigbar. Wenn man also die Hauptachse umfahren kann, ist das Problem gelöst. In Ottenbach haben wir Verkehr von allen vier Seiten. Mit der zur Diskussion stehenden Umfahrung wird aber nur der Teil Aargau(Muri)/A4 abgedeckt. Der ganze restliche Verkehr geht weiterhin über die Kreuzung mitten im Dorf. Die Aussage der Befürworter, dass mit der Umfahrung das Dorfzentrum mit einer Begegnungszone aufgewertet werden könne, ist meiner Meinung nach Schwachsinn. Es wurde im Vorfeld immer wieder betont, dass es sich um Kantonsstrassen handle, bei denen zB. keine Tempo 30 Zonen möglich seien. Wie soll denn da der Verkehr beruhigt werden? Ich glaube, dass sich viele Politiker dermassen mit diesem Projekt identifizieren (um nicht zu sagen darin verrannt haben), dass sie jetzt einfach nicht mehr zurück können, ohne ihr Gesicht zu verlieren. Der dritte Teil der Vorlage betrifft Bickwil (ein zu Obfelden gehörender Weiler). Die vorgeschlagene Lösung scheint mir persönlich schlecht. Ich muss aber zugeben, dass ich das nicht wirklich beurteilen kann. Was ich aber sicher weiss ist, dass es dort noch mehr Verkehr geben wird als heute und der ÖV von Ottenbach nach Affoltern noch mehr stecken bleiben wird. Zusammenfassend heisst das aus meiner Sicht: NEIN stimmen, anschliessend die Vorlage zerlegen und die Teile die Sinn machen realisieren.
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Patrick Geering sagte September 2012
Ich bin kein Spezialist für die detailierten Ottenbacher Verkersprobleme. Viele der eingebrachten Argumente hab ich jedoch persönlich erlebt in Bezug auf Schwerverkehr vom und zum Kt.Aargau. Und die treffen voll zu. Wieviele der Verkehrsprobleme tatsächlich von der Nord-Süd Achse her stammen und wie diese angegangen werden können ... Aber dass es in Ottenbach ebenfalls eine Lösung braucht ist klar. Und so wie ich die Örtlichkeiten beurteile ist keine andere Verkehrsführung für den Durchgangsverkehr vom/zum Kt.Aargau möglich als diejenige zur Zeit im Projekt vorgeschlagene. Wie die im YouTube Video gezeigte Analyse des Experten des Eidg. Forschungsamtes WSL zeigt hat die Ottenbacher Streckenführung auch keinen negativen Einfluss auf das Flachmoor oder das Naherholungsgebiet, egal wie Gebetsmühlenartig die Gegner der Vorlage immer wieder ihre Behauptungen aufstellen. Ganz im Gegenteil: das Flachmoor wird eine bedeutende Aufwertung und revitalisierung erfahren durch die im Projekt enthaltenen Umweltschutzmassnahmen. (ich kann nur nochmals auf den Beitrag von Dr.Werner Sutter in YouTube verweisen). Die meisten Leute sind sich auch im Klaren, dass die geplante Umfahrungsstrasse der beiden Dörfer viele, aber nicht alle Probleme Lösen wird. Deshalb sind nebst der reinen Umfahrung ja auch weitere flankierende Massnahmen bestandteil des Projektes.
Aber in einem Punkt kann ich Ihnen bei bestem Willen nicht zustimmen: die Vorlage abzulehnen und dann einzelne Teilbereiche davon zu realisieren. Es wurde schon vor 1990 in den damaligen Diskussionen um die N4 im Säuliamt offiziell festgehalten (nachzulesen in öffentlichen Protokollen), dass Obfelden und Wettswil eine Umfahrung brauchen, um die mit dem A4-Bau (damals noch N4) zu erwartenden Verkehrsprobleme für diese Dörfer zu entschärfen. Wir schreiben unterdessen das Jahr 2012, die A4 ist schon längstens in Betrieb, und Obfelden hat immer noch keine Umfahrung, aus verschiedenen Gründen. Wenn jetzt dieser Projektkredit angenommen wird, dann werden die Gegner Einsprache beim Bundesgericht erheben (wurde so vom Grünen-Taliban A.Halter bereits angedroht da er einmal mehr kein Demokratieverständnis an den Tag legt). Das wird dann das Projekt weiter hinauszögern. D.h. eine allfällige Umfahrung wird eh nicht vor 2020 eröffnet. Wenn allerdings jetzt der Projektkredit mit einem 'Nein' gebodigt wird, dann ist es fraglich, ob Obfelden überhaupt je eine Umfahrung erhalten wird. Und wenn, dann sicherlich nicht innerhalb der nächsten 20 Jahre! Das ist schlicht nicht akzeptabel: nochmals ein paaar jahre zu warten ist schon schlimm genug, aber noch mehr als 20 Jahre oder gänzlich darauf zu verzichten ist schlicht nicht tragbar für Obfelden. Das ist auch für die zukünftigen Generationen von Schulkindern ein Horror und es wird das Dorf zerstören.
Darum kann ich alle nur darum bitten, diese vorgeschlagene Taktik zu verwerfen und am 23.9. ein JA zum Projektkredit in die Urne zu legen.
Danke
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Veronika Jack sagte September 2012
Ich stimme Herrn Geering zu. An diesem A4-Zubringer wurde nun schon so lange herumstudiert, Varianten verworfen, neue Ideen integriert, bis das jetzige Projekt zu stehen gekommen ist. Ich glaube nicht, dass es eine bessere Variante gibt. Sonst hätten die Gegner sie doch schon lange publik gemacht. Mit einem Nein wird das Ganze weiter verzögert, es gäbe für jedes Teilprojekt wieder Einsprachen,... Deshalb bitte ich Sie, Herr Haitz, JA zu stimmen, oder eine bessere Variante vorzuschlagen. Ich kann Ihnen aber versichern, es gibt keine.
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Dominik Haitz sagte September 2012
Frau Jack und Herr Geering wohnen sicher beide in Obfelden (Frau Jack sicher, einen Patrick Geering finde ich nur in Meilen). Wie gesagt, für die Umfahrung von Obfelden bin ich sofort. Allerdings gehört Bickwil auch zu Obfelden und wird im Prinzip einfach "geopfert" --> sicher doppelt soviel Verkehr und entsprechende Abgase. Da hilft auch die Tieferlegung von 2050 Metern nichts. Der Stau wird grösser und die Postautos von Ottenbach nach Affoltern werden sich noch mehr verspäten. Und nochmals, die Bezeichnung "Umfahrung" Ottenbach suggeriert, dass der Verkehr aus dem Dorfkern verschwindet. Das ist leider bei weitem nicht so. Die Kosten und angerichteten Schäden an der Natur stehen in einem sehr schlechten Verhältnis zum Nutzen.
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Veronika Jack sagte September 2012
Sehr geehrter Herr Haitz,
ich verstehe gut, dass für Sie als Ottenbacher die Umfahrung nicht nur positiv ist. Aber bitte lassen Sie mich folgendes dazu sagen:
Nicht alle Postautos werden nach dem Bau des Zubringers exakt auf denselben Strassen fahren wie heute. Die Routenplaner haben in der Regel ein gutes Näschen, was funktioniert und was nicht.
In Ottenbach wird die Abnahme des Verkehrs vielleicht nicht so stark sein wie in Obfelden, aber es wird sicher weniger Schwerverkehr durch Ihr Dorf brausen. Wenn es eine sinnvolle andere Route gibt, hat Ottenbach garantiert jede Unterstützung um ein "Lastwagen-Verbot, nur Zubringer" durchzusetzen.
Die geopferte "Natur" ist gar nicht mehr so natürlich. Im Sommer müssen die Bienen mit Zucker zugefüttert werden, weil viel zu wenig Blüten vorhanden sind. Für Insekten handelt es sich um eine Monokultur-Wüste. Da wächst keine einzige seltene Pflanze mehr.
Es sind 5 Hektaren, ein sehr kleiner Landbedarf für einen Autobahnzubringer. 60%-80% des Verkehrs wird auf schon bestehenden, ausgebauten Strassen rollen. Für den Golfplatz wird ein grosses Vielfaches an Land gebraucht, was aber nur einem Tausendstel der Menschen hier dient.
Bickwil wird nicht einfach geopfert. Schon jetzt muss es 70% mehr Verkehr ertragen - dies wird nicht besser werden, im Gegenteil. Mit der Überdachung wird der Kern geschützt, die Strasse sicherer und der Lärm weniger. Wenn ich die aufgestellten Plakate sehe, sagt die Mehrheit der Bickwiler JA zum Autobahnzubringer.
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Patrick Geering sagte September 2012
Herr Haitz: ich sehe ihre Bedenken betreffend Bickwil, und es mag oberflächlich gesehen tatsächlich den Anschein haben, dass Bickwil geopfert wird. Jedoch muss man 2 Fakten kennen. 1. Veronika Jack's Aussage zum Verkehr in Bickwil ist vollumfänglich korrekt. Der Verkehr ist bereits in Bickwil. Es wird aber für Bickwil noch mehr Verkehr geben durch die Umfahrung, korrekt (derjenige welcher heute über die Dorfstrasse geht). Es werden jedoch Massnahmen getroffen um diese Auswirkung für Bickwil zu lindern. Nicht ideal- denn das wäre nur eine Verlagerung ausserhalb des Dorfes-, aber unter den gegebenen Umständen das 'Beste' 2. Es hat in den letzten Jahren diverse verschiedene Linienführungen für dieses Umfahrungsprojekt gegeben. Unter anderem war ursprünglich auch eine Umfahrung von Bickwil geplant (sogenannte Tunnelvariante). Allerdings wurde diese Variante hauptsächlich von Umfahrungsgegnern unter Berufung auf Umwelt- und Naturschutzgründen gebodigt. Wenn ich mich korrekt an eine dieser Versammlungen entsinne, dann wurde dort vom kantonalen Projektvertreter aufgezeigt, dass um die plus/minus 20 Umwelt- und Naturschutzverbände und regionale, kantonale und nationale Heimat- und Naturschutzbehörden wegen diesem und jenem Einsprache erhoben haben. Alles wurde angeführt um das Projekt zu stoppen: Schutz der Moräne, des Waldes, der Umwelt im Allgemeinen, der Frösche, der Vögel, des Landschaftbildes etc.. Aber keine einzige Organisation oder Behörde hat sich dem Schutz der Menschen von Obfelden oder Ottenbach gewidmet. Nicht eine Einzige! Diese jetzt vorliegende 'gekröpfte' Variante ist für Bickwil nicht ideal, aber das Optimum das herauszuholen war, und trotz allen gegebenen Umständen ganz sicher eine Verbesserung zur jetzigen Situation.
Deshalb und im Sinne aller - der Menschen und der Natur - ist es wichtig, am 23.9. dieser Vorlage zuzustimmen.
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