Statt journalistisch unscharf und seinerseits sehr populistisch auf eigenen "Parolen" herumzureiten, wäre ein konkreter Bezug auf das Positionspapier z.B. der friedlichen 18'000 bis 21'000 Pediga Demonstranten in Dresden - welche auch so einseitig attakiert und einfach als fremdenfeindlich und in die Nazi-Ecke pauschal diffamiert, sicher sachlich & inhaltlich notwendig & hilfreicher gewesen, das im übrigen meines Wissens noch nie auch nur in Auszügen öffentlich wiedergegeben wurde. Dennoch darf ich hier wohl nun voraussetzen, daß die sich selber als Profi hier bei Vimentis bezeichnenden diesbezüglichen Kommentatoren, diese Punkte somit ab heute auch kennen werden;
Hier das PEGIDA-Postitionspapier;
http://www.menschen-in-dresden.de/wp-content/uploads/2014/12/pegida-positionspapier.pdf
Was bitte ist falsch daran, z.B. eine konkret gestaltende Einwanderungspolitik zu fordern, gerade jetzt in der Schweiz wie auch in Deutschland ?
Ein Mitvierziger aus dem nahen Bautzen ist in die sächsische Hauptstadt zum elften sogenannten Pegida-Montag-Spaziergang angereist, " Wir geben unsere Stimme alle vier Jahre gewissermassen an der Garderobe ab. Dann machen die Politiker damit, was sie wollen. Aber die Schweizer dürfen dürfen ihren Politikern auch zwischendurch die Hammelbeine langziehen, sowas wollen wir jetzt auch". Resigniert deutet er auf ein handgeschriebenes Transparent, das in den Nachthimmel gereckt wird. "VOLKSENTSCHEID" steht darauf, und darunter stehen die Themen, bei denen das Volk gerne mitreden würde; "Nato, Asylrecht, EU". Wann immer sich die Pegida-Bewegung trifft, ist daher stets unterschwellig die Sehnsucht nach Schweizer direktdemokratischen Politmethoden vorhanden - so wie man sie in Deutschland versteht. In dem neunzehn Punkte umfassenden Positionspapier der Bürgerbewegung taucht die Schweiz gleich dreimal auf - als Vorbild bei Asylverfahren, Zuwanderung und Bürgerentscheiden. Diesen besorgten Bürgern geht es um sehr viel mehr als "Islamisierung und Migration". Sie eint ein allgemeines Unbehagen an der Politik und den anderen etablierten gesellschaftlichen Kräften - allen voran den Medien, von denen man sich mindestens unverstanden, meist aber total verraten fühlt.
Alex ist einer von Ihnen. Als Taxichauffeur kutschiert er vorzugsweise Touristen in Dresden zu Zwinger, Frauenkirche und Semper-Oper. Wie die meisten Männer & Frauen hier hat er vorher noch nie an einer Demonstration teilgenommen. "So was", sagt er, "haben doch nur die Linken gemacht". Auf Journalisten und wie er sagt; "Mainstream-Medien, Lügenpresse", ist man hier nicht gut zu sprechen. Er demonstriert schon das 5. mal, "denn irgendwann mal hatte ich die Nase voll". Er fühlt sich verraten, und zwar ausgerechnet von jener Partei, die er sein Leben lang gewählt hat, der CDU. "Ich habe sie beim letzten Mal noch gewählt, weil ich die SPD nicht an der Regierung haben wollte", sagt er. Doch genau das bekam er; die grosse Koalition aus CDU und SPD. "Die war wohl in den Augen der Kanzlerin ebenso alternativlos wie die Euro-Rettung", meint er mit einem matten Lächeln. Das ganze war doch wieder ein "Politk-Klungelei", denn die direkte Folge dieser "Elefantenhochzeit" war unter anderem die Einführung eines bundesweit geltenden einheitlichen gesetzlichen Mindestlohnes. Dies war ein Magen- & Leibanliegen der Sozialdemokraten seit Jahrzehnten,und ausgerechnet eine christdemokratische Kanzlerin erfüllte ihnen diesen Herzenswunsch. "Der Mindestlohn gilt seit Vorgestern, und ich weiss jetzt nicht, ob ich im März noch einen Job habe. Denn ich bezweifle, dass mein Chef allen Fahrern unabhängig vom Umsatz 8.50 € in der Stunde zahlen kann". meint er bitter. "Und dann wundern die sich in Berlin noch, dass das Vertrauen in die Politik jetzt erschüttert ist".
Simone mischt sich ein, eine zierliche Rentnerin, ist gebürtige Dresdnerin und kann eine gewisse DDR-Nostalgie nicht verleugnen. Seit der Wende hat sie aber zuverlässig bei jeder Wahl ihr Kreuz bei den Christdemokraten gemacht - unter anderem deshalb, weil ihr der schärfere Kurs der Union bei den Themen Flüchtlingspolitik und Zuwanderung besser gefiel. Dass ausgerechnet ihre Partei jetzt ihr und dem Land die doppelte Staatsbürgerschaft für Ausländer bescherte, welche CDU und CSU jahrelang als Verrat an ihren Grundwerten bekämpft hatten, das hat sie noch lange nicht verwunden. "Das war doch nur ein "Geklungel", schimpft sie. "Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer wollte seine blöde Maut durchboxen und hat dafür die doppelte Staaatsbürgerschaft als Kröte geschluckt".
Die verantwortlichen Politiker sehen ihre Machtpolitik von oben nach unten jetzt akut gefährdet durch durch diesen Drang der Bürger "von unten nach oben", - Schlachtruf; "Wir sind das Volk", da schrillen die Alarmglocken, Presse & die Main-Stream-Medien tun das übrige, und so erstaunt es doch nicht mehr, welcher Hass und Verachtung den Pegidagonisten aus allen Sektoren des öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens in Deutschland jetzt entgegen schwappen. Weder die RAF-Teroristen der siebziger Jahre noch die Salafisten-Umtriebe im vergangen Jahr haben eine derart einhellige krasse Verurteilung ausgelöst. "Nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik wurde der Souverän (das Volk) in einer solchen Weise von den Etablierten Parteien, Medien und Verbänden beschimpft", schrieb die Zeitschrft "Cicero".
Aber alle Altersgruppen sind auf den Pegida-Treffen vertreten – von der jungen Familie bis hin zum grauen Pensionär. Es sind Bürger, Kleinbürger und, ja, vermutlich auch sogenannte Spiessbürger, aber was soll's ?. Hier geht der abschätzig so genannte kleine Mann auf die Strasse, der von der Berliner Politik gerne unter dem Begriff «die Menschen draussen im Lande» betitelt wird. Deshalb sind es kleinbürgerliche, alltägliche Anliegen, die sie vertreten. Es sind Leute, für die ein Urlaub in der Türkei, Griechenland, Italien, Spanien und eine Pizza nach Feierabend als Multikulti genügen.
Darüber kann man die Nase rümpfen, aber wie Alexander Grau vom Magazin Cicero schrieb, gibt es auch «ein Recht auf ein Weltbild, das in progressiv-linken Milieus als spiessig empfunden» würde. «Es gibt ein Recht, angeblich kleinbürgerliche oder provinzielle Anliegen zu artikulieren.» Mit Rechtsextremismus oder mit Neonazitum hat das nichts zu tun. So verschwinden auch die paar Hooligans und Rechtsradikalen auf der Kundgebung in der bürgerlichen Masse. Sobald sie versuchen, eigene Transparente zu entfalten, werden sie von Ordnern daran gehindert.
Wie aber erklärt sich die fast schon panisch anmutende Reaktion der etablierten Parteien, bis hin zur Regierungschefin ?. Es ist die nackte Angst, vermuten viele, und eine von Ihnen ist Frauke Petry.
Frau Petry's Haltung i.d. Frage ist ganz klar & eindeutig; "Wir haben als gewählte Politiker die Pflicht, mit den Bürgern zu reden, zumal dann, wenn sie seit Wochen in ständig zunehmender Zahl auf die Strasse gehen", sagt sie in ihrem karg eingerichteten Landtags-Arbeitszimmer. Aber hat denn auch die Kanzlerin Angst vor der Pegida ? Petry überlegt einen Augenblick. "Im Wendejahr 1989 hat Deutschland, auch Westdeutschland, erst begriffen, wie gefährlich die Strasse werden kann"., meint sie im Hinblick auf die Montagsdemonstrationen i.d. ehemaligen DDR, die bekanntlich zum Sturz des SED-Regimes geführt hatten. Frau Merkel wünscht sich eine "marktkonforme Demokratie", fügt Frau Petry hinzu. "In einer solchen Art der Demokratie sind die Bürger, die Fragen stellen, nur hinderlich oder gar gefährlich". Die Angst geht um in Deutschland, nach jüngsten Umfragen zeigen drei viertel der Bundesbürger Verständnis für die Anliegen von Pediga. Es ist eine grosse schweigende Mehrheit. Noch - bleibt sie zu Hause.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten, in der Politik Karriere zu machen:
Entweder leistet man wirklich etwas,
oder man behauptet, etwas zu leisten.
Die erste Methode ist ratsamer,
denn hier ist die Konkurrenz bei weitem nicht so groß.
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Quelle; Auszug-WW