Die rechtsbürgerliche Mehrheit im Berner Grossen Rat genehmigt sich eine stolze Lohnerhöhung von rund 60% und verweigert im Gegenzug dem Pflegepersonal, den Polizisten und den Lehrern 1,5% mehr Lohn.
Lohnerhöhung von fast 60%
Rechtsbürgerliche und rechstpopulistische Politiker stellen sich gerne als die grossen Sparer dar. Wenn es aber um die eigenen Löhne geht, sieht es offensichtliche anders aus. Die rechtsbürgerliche Mehrheit aus SVP, BDP und FDP im Berner Grossen Rat genehmigte sich eine stolze Lohnerhöhung von 18'000 Franken auf 28'500 Franken im Jahr. Das entspricht einer Erhöhung von über 58%! Eine stolze Summe für eine Nebentätigkeit!
Lohnerhöhung für Pflegepersonal, Polizisten und Lehrer verweigert
Gleichzeitig verweigerten die gleichen Grossräte den Krankenschwester oder den Polizisten hingegen eine Lohnerhöhung von 1,5%, wie dies die Berner Regierung vorgeschlagen hatte. Und das obwohl das Berner Kantonspersonal im Vergleich zu anderen Kantonen aber auch im Vergleich zur Privatwirtschaft schon heute äusserst schlecht verdient. So verdient ein Lehrer mit 8 Jahren Berufserfahrung heute real rund 1100 Franken pro Monat weniger als vor 20 Jahren.
Unglaubwürdige SVP
Die SVP, die sonst immer gegen die "classe politique" wettert, hat offensichtlich kein Problem damit, ihren "Volks"-Vertretern eine stolze Summe von 28'500 Franken für ein paar Sessionstage im Jahr zuzugestehen. Andererseits verwehrt die angebliche "Volks"partei den Polizisten, die jährlich hunderte von Überstunden machen oder den schlechtbezahlten Krankenschwestern eine bescheidene Lohnerhöhung von 1,5% pro Jahr.
Ganz offensichtlich ist für SVP-Politiker das eigene Portemonnaie wichtiger als die Lohnanliegen der Bevölkerung oder als ein gutes Bildungssystem, ein gutes Gesundheitssystem oder eine gute Sicherheitslage für die Bevölkerung. Denn dazu braucht es gute Lehrer, Krankenschwestern, Polizisten und Verwaltungsangestellte mit Löhnen, die einigermassen konkurrenfähig sind!