Der Mythos des erfolgreichen Alleingangs wird vor den Wahlen eifrig gepflegt. Politiker klopfen sich selbst auf die Schultern und hören nicht auf zu betonen, wie gut die Schweiz angeblich im Vergleich zu EU-Staaten dastehe. Die Fakten zeigen ein anderes Bild.
Tiefes Wirtschaftswachstum im europäischen Vergleich
Seit Einführung des EU-Binnenmarkts wächst die Schweizer Wirtschaft wesentlich langsamer als Volkswirtschaften der EU- und EWR-Staaten. Kaufkraftbereinigt wuchs das Bruttoinlandprodukt der Schweiz pro Kopf der Bevölkerung nur gerade 15,7% in 18 Jahren. Nur Berlusconi-Italien wies von den westeuropäischen Staaten ein tieferes Wachstum auf. In Österreich wuchs die Wirtschaft im gleichen Zeitraum mehr als doppelt so stark, in Schweden gar dreimal so stark und in Irland gar sechs mal so stark. Diese Zahlen zeigen klar, dass der Alleingang – insbesondere zwischen EWR-Nein und Einführung der Bilateralen- der Schweizer Wirtschaft und damit dem Wohlstand unseres Landes massiv geschadet hat!
Luxembourg, Dänemark, Schweden und Finnland weniger stark verschuldet als die Schweiz
Weiter wird immer wieder behauptet, die Schweiz habe im Gegensatz zu den EU-Staaten eine wesentlich tiefere ihre Staatsfinanzen im Griff. Die Zahlen zeigen aber, dass zahlreiche vergleichbare EU-Staaten betreffend Staatsverschuldung besser abschneiden als die Schweiz: Schweden, Dänemark, Finnland und vor allem Luxembourg.
Mythos vom erfolgreichen Alleingang
Die aktuelle Diskussionen zeigen, dass der Mythos vom erfolgreichen Alleingang rege und mit einer erstaunlichen Faktenresistenz gepflegt wird.