Frauen, Führung und KMU: Das passt wie die Faust aufs Auge. Fast jede zweite Einzelfirma wird von einer Frau geführt. In KMU erobern Frauen stetig die Teppichetage. In den letzten fünf Jahren hat der Anteil von Frauen in den Geschäftsleitungen mittelgrosser Unternehmen um frappante 54,7 Prozent zugenommen, wie eine Studie der Universität St. Gallen ermittelt hat. Bei Grossunternehmen ist das Bild ein anderes. Die Anzahl Frauen im Top-Kader ist dort nämlich sogar leicht rückläufig.
In KMU finden die Frauen häufig individuell geeignete Lösungen, um Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen. Beleg dafür sind die fast 70 Prozent teilzeitarbeitenden Frauen in KMU – auch in Führungspositionen. Frauenförderung wird in erster Linie durch gute Rahmenbedingungen für die Frauen erreicht, damit diese effizient arbeiten können. Als selbstständige Unternehmerinnen, treibende Kraft in einem Familienunternehmen oder als teilzeitangestellte Kaderfrau sind gerade Frauen, die daneben häufig noch Aufgaben in der Familie übernehmen, auf geringe administrative Belastung und das Vermeiden von bürokratischen Hürden angewiesen.
In KMU übernehmen Frauen viel schneller als in grösseren Unternehmen Positionen mit Verantwortung auf allen Ebenen. Sie können so ihre Stärken entfalten. Die Familienmanagerin wird zur Unternehmensmanagerin. Mit Blick für das Ganze und das Team kann sie neue Aspekte in die Führung einbringen. Andere Aspekte als ihr Kollege, welcher wettbewerbsbewusst den Erfolg des Unternehmens und seine eigene Karriere vorantreibt. Beide Stile haben ihre Stärken und können gewinnbringend in gemischten Teams eingebracht werden. Dass Unternehmen aller Art und Grösse von geschlechtergemischten Teams nur profitieren können, wissen wir beim Schweizerischen Gewerbeverband sgv nur zu gut. Ich bin ein bekennender Fan von gemischten Teams. Schon immer waren gut ausgebildete Frauen entscheidend am Erfolg des sgv beteiligt. Und deshalb ist es nur selbstverständlich, dass der Frauenanteil in der Geschäftsleitung des sgv 50 Prozent beträgt. Völlige Gleichstellung – ganz ohne Quote!